Tänze

Salsa

Salsa ist ein moderner Gesellschaftstanz aus Lateinamerika, der paarweise oder in der Gruppe getanzt wird. Die Salsamusik und auch der dazugehörige Tanz entstanden aus einer Verbindung afrokaribischer und europäischer Tanz- und Musikstile. In Kuba vermischte sich das Marimba-Spiel, afrikanischer Rhythmus und spanische Gitarrenmusik. Es entstand die spezielle Kombination, die diese besondere Sauce zusammensetzt. Die Musik hat eine enge Verbindung zur lateinamerikanischen Kultur und zeigt seine Fröhlichkeit und Sensualität. Mittlerweile wird Salsa weltweit mit Begeisterung getanzt. Viele Tanzschulen haben sich auf diese lateinamerikanischen Tänze spezialisiert und regelmäßig werden Salsafestivals mit Workshops und Tanzshows in fast jeder größeren Stadt Deutschlands organisiert. Salsa kann sehr erotisch sein, dass bedeutet jedoch nicht immer gleich engen Körperkontakt. Salsa war und ist ein Weg um die beiden Geschlechter zu verbinden. Es ist ein fröhlicher lateinamerikanischer Tanzstil, der auch romantische Elemente enthält. Der Tanz kann von Paaren oder von Gruppen getanzt werden (Rueda). Im Salsa haben sich unterschiedliche Stile, wie der Cuban Style, New York Style oder Rueda de Casino entwickelt.

Salsa Cubana

Beim kubanischen Stil sind die Figuren und Tanzwege rund. Die Führung ist konstant, charakteristisch ist, dass die Frauen mehr um die Männer herum gehen. Es werden viele Knotenfiguren (nudos) getanzt. Die Bewegungen des Oberkörper, der Schulter und der Hüfte sind besonders betont. Elemente von Rumba und Guaguanco lassen sich im cubanischen Salsa-Stil einbringen. Auch die Musik weißt ein paar Unterschiede auf. Musik für Salsa Cubana ist in der Regel etwas schneller und explosiver.

Casino (Kuba)

Der Casino ist aus dem kubanischen Son hervorgegangen. Er ist ein typischer „De la calle-Stil“ (ein Tanz von der Strasse), denn in Kuba lernt man das Salsatanzen nicht in der Tanzschule, sondern auf Fiestas. Casino ist wahrscheinlich der “schwärzeste” Salsa-Stil (dominierende afrikanische Elemente). Dies bedeutet: viel Improvisation, wenig Regeln und viel Spaß; neue Vueltas und Bewegungselemente werden laufend erfunden. Der Casino ist im Vergleich bspw. zum New York- oder LA-Style eher wenig systematisiert. Die Bewegungen sind natürlich, harmonisch und die Drehungen der Frau im Vergleich zu den nordamerikanischen Salsa-Tanzstilen eher langsam und fliessend.
Auch ist ein starker “Machismo” spürbar, denn der Mann ist primär für die Show besorgt. Der Machismo drückt sich auch in einer manchmal etwas dominanten Führung aus. Der Casino ist bezüglich Drehungen (Vueltas) und Improvisationskunst der wohl anspruchsvollste “De la calle-Salsa-Stil”. Viele, relativ komplexe Vueltas und improvisierte Schrittkombinationen v. a. des Mannes (z. B. beeinflusst von der Rumba Columbia).
Der Casino wird auf die “1″ getanzt. Typische Elemente sind “Knoten-Vueltas”, d.h. die Arme werden beim Tanzen oft ineinander geflochten (“verknotet”) und dann auf verblüffende Weise wieder gelöst. Wichtiges systemprägendes Element: “Dile que no” und ständiges Drehen im Kreis bzw. um die eigene Achse. Deswegen gibt es meist auch keine klare Ausrichtung. Zwangsläufig etwas mehr systematisiert ist die Rueda de Casino (Gruppentanz in Kreisform):

Rueda

Rueda bedeutet übersetzt soviel wie Rad. Beim Rueda tanzen mehrere Paare im Kreis angeordnet gleichzeitig dieselben Figuren. Dabei werden oft die Partner gewechselt und auch kettenförmige oder sternförmige Figuren gebildet. Das Minimum für eine Rueda beträgt zwei Paare, das Optimum liegt bei acht bis zehn Paaren, aber es sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Bei sehr vielen Paaren kann man mehrere Kreise ineinander bilden. Einer der Tänzer wird zum ‘Cantantes’ erklärt. Ihm fällt die Aufgabe zu, die Figuren anzusagen, die als nächstes getanzt werden sollen. Der Ansager sollte neben einem guten Timing für die Kommandos auch eine gute Stimme mitbringen, um gegen die Musik anzukommen. Denn wenn man nichts versteht, kann man auch nichts tanzen.
Rueda bringt sehr viel Spaß! Egal, ob man selber tanzt oder nur Zuschauer ist und die schönen Formen genießt, die sich immer wieder auf’s Neue ergeben. Man beginnt eine Rueda traditionell in der Tanzhaltung und wechselt dann nach ein Paar Figuren in den Casino-Schritt. Von dort aus kann man dann neben vielen weiteren “normalen” Figuren auch kettenförmige oder sternförmige Figuren tanzen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Allerdings sollte man alle Figuren vorher miteinander gut abgesprochen haben damit es kein völliges Chaos gibt, was leicht passiert, wenn eine Ansage kommt, die man nicht kennt. Das andererseits ist dann aber der größte Spaß, wenn plötzlich alles durcheinander rennt…. :-)))
Rueda lebt und verändert sich durch die Menschen, die es tanzen. Tanz mit !

Merengue

Der Tanz kommt aus der Dominikanischen Republik. Merengue hat einen einfachen Grundschritt. Dadurch ist er sehr schnell zu lernen. Er ist ein fröhlicher, schneller Tanz und kann auch eng getanzt werden. Es gibt eine überwältigende Anzahl an Drehungen und Figuren im Merengue. Die Drehungen und Verschränkungen werden alledings relativ langsam ausgeführt. So können auch Anfänger komplizierte Figuren im Merengue ohne Probleme tanzen.
Der Grundschritt des Tanzes ist sehr einfach. Er besteht nur aus zwei verschiedenen Phasen, in denen jeweils die Hüftbewegung durch Beugen des einen und Strecken des anderen Beines ausgeführt wird. Die typische Merengue-Bewegung entsteht durch die verzögerte Gewichtsverlagerung. Das Wort Merengue stammt von der Schweizer Süssspeise “Meringue” ab, die ihren Ursprung in Meiringen haben soll.

Bachata

Bachata (4/4-Takt) ist neben Merengue die zweite, weit verbreitete Musikrichtung in der Dominikanischen Republik. Bachata ist ein sinnlicher und romantischer lateinamerikanischer Tanz, der auf keiner Salsaparty fehlt. Bachata wird eher gefühlvoll, gemeinsam mit dem Partner zur Musik getanzt. Bachata entstand wie Cumbia und Salsa aus mehreren Einflüssen lateinamerikanischer Musik. Die entstandene Mischung aus Gitarrenklängen, Bongos und verschiedener anderer Instrumente und erfreut sich in der Karibik seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. Häufig handeln die meist romantischen Musikstücke von unerfüllter Liebe. Der Tanzschritt ähnelt dem des Merengue, jedoch wird auf vier Takten getanzt, wobei der zum vierten Taktschlag eine Hüftseite betont hochgehoben wird. Die Tanzposition der Partner ist in der Regel sehr eng, weswegen der Tanz zu den erotischen ĺateinamerikanischen Tänzen gezählt wird. Bachata ist ein sehr romantischer Tanz, ruhige rhythmische Musik, enge Haltung, wenig Figuren… man konzentriert sich ganz auf den Partner…Je nach Stilart fließen Figuren in den Tanz ein, die sich teilweise aus anderen Latino-Tänzen ableiten.

Kizomba

Kizomba beinhaltet Tanzelemente aus Afrika und Lateinamerika und wird auch der afrikanische Tango genannt. Er wird geschmeidig und weich mit viel Figuren- und Bewegungselementen getanzt. Urspünglich ist Kizomba im portugiesischen Sprachraum in Afrika (Angola) entstanden. In Europa war er anfänglich in Portugal populär und wurde immer weiter entwickelt und verbreitet.
Melodisch, vielfältig und hinreissend – mittlerweile vereint er Elemente vom afrikanischen Zouk (Merengue-ähnlich, jedoch langsamer und geschmeidiger), Salsa, Son, Bachata und Tango Argentino/Milonga. Eine Besonderheit im Kizomba ist die Semba-Variante, die den Ursprung der Kizomba sein soll. Die Semba-Musik ist dynamischer als Kizomba-Musik.

Wie bei allen Paartänzen werden die Figuren auch bei Kizomba vom Mann geführt. Die Frau darf sich entspannt seiner geschmeidigen Führung hingeben und muss nur dem wogenden Kizomba Rhythmus folgen. Ein einfacher Grundschritt ist die Basis vom Kizomba. Diese Basis kann von verschiedenen Variationen erweitert werden.

Das Wort Kizomba ist ein Wort aus dem Sprachstamm des Kimbundu in Angola und bedeutet Fest, Spielerei, Tanz, Unterhaltung.

Cha Cha Cha

Der kubanische Cha-Cha-Cha wird klein und „erdig“ getanzt, das heißt die Schritte werden stets auf dem ganzen Fuß angesetzt und die Füße kaum vom Boden gehoben. Die lockere Tanzhaltung ist flexibel, was den Abstand der Partner zueinander betrifft, ausladende Armbewegungen gibt es keine. Das Figurenrepertoire ist durch den Platzwechsel Cross Body Lead und einfache Drehungen geprägt und etwa dem Basisrepertoire der modernen Salsa im geradlinigen Stil vergleichbar.
Er wurde von Enrique Jorrín (u.a.) aus dem Mambo entwickelt und 1957 von den Hamburgern Gerd und Traute Hädrich nach Europa importiert. Der Cha Cha Cha hat viele Elemente aus anderen Stilrichtungen wie Jazz, Beat und Disco in sich aufgenommen.
Seinen Grundcharakter, der ihn bei allen Altersstufen zu einem beliebten Lateintanz macht, hat er dabei nicht verloren: Im Cha Cha Cha kommen übermütige Ausgelassenheit und koketter Flirt zum Ausdruck.

Son

Der Son Cubano (von lat. sonus, span. sonido: Laut, Klang, Schall, Ton) ist ein Musikstil aus Kuba. Die historischen Wurzeln des Son Cubano reichen etwa in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Der Son Cubano entwickelte sich durch die Verschmelzung von afro-kubanischen Trommelrhythmen mit der Gitarrenmusik spanischer Farmer im ländlichen Osten der Insel.
Son ist die kubanische Wurzel des heutigen Salsa. Musik und Tanz entwickelte sich gegen Ende des 19. und zu Anfang des 20. Jahrhunderts und ist stark beeinfluss von afrikanischen Einflüssen.
Die Musiker spielen auf handlichen leichten Instrumenten: dem Tres, Bongos, Maracas (Rumbarasseln) und den Claves. Bekannt wurde diese Musik bei uns vor allem durch den Film “Buena Vista Social Club”. Man tanzt den Son mit sehr langsamen und geschmeidigen Bewegungen.
Die typische Son-Bewegung des Oberkörpers kann man in allen Latino-Tänzen wie Salsa, Cha Cha Cha oder Merengue wiederfinden.

Reggeaton

Reggaeton ist ein schneller und fröhlicher Tanz aus Lateinamerika. Die Musik ist eine Mischung aus Dancehall, Reggae und vielen weiteren Einflǘssen. Aufgrund der erotischen Bewegungen und der teilweise sehr sexuell anzüglichen Texte der Musik war Reggaeton häufig Grundlage für zahlreiche Kontroversen. Mit Reggaeton verbindet man üblicherweise einen sehr sinnlichen Tanzstil namens “Perreo”. Dazu gehören vor allem enger Körperkontakt und provokativ-erotische Bewegungen.